Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Startseite Heidelberg Alumni International Adresse und TelefonSucheÜberblick













    [Startseite] -> [Service] -> [Alumni Revue] -> [Inhalt Dezember 1997] -> [Am Rande bemerkt]
    
    
   ALUMNI REVUE - DEZEMBER 1997
       

    
    
 

Am Rande bemerkt


Im Dienst von Wissenschaft und Universität

Der Heidelberger Universitätsverlag C. Winter feierte 175. Geburtstag

Die Heidelberger Geisteswelt war und ist an dieser Adresse versammelt. Clemens Brentano und Achim von Arnim, August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel haben hier publiziert, Leopold Gmelin, Karl Joseph Anton Mittermaier und Ludwig Häusser brachten ihre Werke unter diesem Signet heraus: Die Rede ist vom Universitätsverlag C. Winter, der in diesen Tagen sein 175jähriges Bestehen feierte.

Es begann mit einer Trennung. Am 1. Oktober 1822 beendete der gebürtige Heilbronner Christian , Friedrich Winter sein Engagement in , der Verlagsbuchhandlung "Mohr und Zimmer", die unter anderem auch die berühmte Liederbuchsammlung "Des Knaben Wunderhorn" herausgegeben hatte. Als selbständiger Verleger konzentrierte er sich forthin auf die Verbreitung wissenschaftlicher Werke. Seine Söhne und Enkel führten den Verlag in diesem Sinne weiter. Besonders erfolgreich war dabei Carl Winter, dem es gelang, eine feste und dauerhafte Beziehung zur Heidelberger Universität zu erreichen. Die Nähe des Winter-Verlags zur Ruperto Carola dokumentierte sich symbolhaft im Logo des Unternehmens, dem Universitätsmotto "Semper Apertus".

Eine Blütezeit erlebte der Verlag vor dem Ersten Weltkrieg unter Otto Winter. Er professionalisierte Marketing und Vertrieb, verdoppelte die Belegschaft auf zwanzig Angestellte und hielt stets engen Kontakt zu "seinen" Autoren und Herausgebern.

Mit dem Krieg kam die erste Krise, die der Verlag aber zumindest im geisteswissenschaftlichen Bereich meistern konnte. Die nationalsozialistische Zeit erlebte einen Winter-Verlag, der sich im Spagat zwischen dem Zeitgeist und seinem traditionsreichen Motto befand. Aus Angst, als "weltanschaulich unzuverlässiger" Verleger eingestuft zu werden, gab Otto Winter, der Enkel des Firmengründers, eine "Völkische Reihe" heraus. Zur gleichen Zeit indes stellte der Verlag eine Festschrift zum 300. Geburtstag des jüdischen Philosophen Baruch Spinoza fertig - mit Beiträgen von Sigmund Freud, Albert Einstein und Stefan Zweig. Nach dem Krieg belebte vor allem Otto F. Schütte als Geschäftsführer die alte Tradition des Winter-Verlags. Beispiele waren die Edition des Handbuchs "Grundriß der romanischen Literaturen des Mittelalters" oder des "Jahrbuchs der Amerikastudien". Als der C. Winter Verlag Anfang der neunziger Jahre vor dem Aus stand, erwarb die Heidelberger Verlagsanstalt (HVA) das traditionsreiche Unternehmen und rettete es so vor der Auflösung. Neuer Verleger wurde HVA-Chef Ruprecht Schulze, selbst Sproß einer angesehenen Zeitungsverlegerfamilie. Er und sein Geschäftsführer Erlert Erfling haben es sich zum Ziel gesetzt, die Tradition des alteingesessenen Unternehmens zu bewahren und sich dabei zugleich auch den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen. Diese Strategie spiegelt sich im qualitätsvollen Programm wider, das Eilert Erfling gemeinsam mit Dr. Carl Winter erarbeitet hat, einem Nachkommen des Verlagsgründers.

Das Unternehmen gibt heute außer einer großen Zahl wissenschaftlicher Werke auch die Publikationen der Universität Heidelberg heraus. Neben dem Forschungsmagazin "Ruperto Carola" und dem "Unispiegel" gehört auch unsere "Revue" dazu. Diese vielfältigen und bewährten Bindungen zeigen deutlich, wie eng sich der C. Winter Verlag auch nach 175 Jahren an die Ruperto Carola gebunden fühlt - im Dienst von Wissenschaft und Universität.

Peter Saueressig

 


Nächster Artikel
Inhalt

 

 

Zurück

Top

 

Startseite | Wir über uns | Service | Veranstaltungen
Anmeldung | Login E-Mail | Alumni.med.Live
Kontakt | Suche | Überblick
Impressum | Datenschutzerklärung

 

Senden Sie Fragen oder Anregungen zu diesen Seiten an Philippe Bayer
Heidelberg, den 14. Juli 2003